05 August 2009

eklig

sonderbar wie sich dickbauchige, grauhaarig mittvierziger gebärden, wenn sie sich - herausgeschleudert aus dem karrierestrudel - neuen wirkungskreisen hingeben. neben mir auf den öffentlichen liegen der grossen schanze sitzt einer, dem sich das praktizieren einer unglaublich bewegungs- und druckfreudigen massagetechnik erschlossen hat. er knetet und walkt seine nicht weniger beleibte freundin als gäbe es morgen kein fleisch mehr auf den knochen. sie ächzt und stöhnt und seufzt und hach und krach und ahhhh und ohhhh in hohem atemrhythmus...

ich schiebe unvermeidliche, augenbrauen erhobene blicke durch das schichtglas meiner sonnenbrille.... er zieht und stösst weiter, gräbt seine finger unter oberkleidwürste - sitzt jetzt selbst auch bauchfrei und klebt mit seinem behaarten nabel am steissbein seiner knetomatin. mir wird anders. ich vermeide weiteren blickkontakt. doch nicht nicht beobachten geht auch nicht: er netzt seine hände am schweiss seiner stirn und schmiert sie ihr in achselhöhe auf die frei gelegten schulterblätter. sie lacht. er grunzt. ...mir wird schlecht.

14 Juli 2009

arg.

stirnen- und nasenrotes sonnenmerkmal im gesicht. wegen 45 minuten ohne uv schutz auf den holzliegen der uniterrasse. mittags halb zwölf, als sich das nasse licht noch durch tropfgraue kollosse am himmel erbricht.

07 Juli 2009

feriensiesta

am frühen nachmittag. halb drei bis viertelvier. im feuchten lauwarmen sommerwind. meine tochter drückt ihren kleinen kopf an meine seite, 20 atemzüge die minute. diesen rhythmus, kann ich nicht halten. im verhältnis eins zu drei, streichen wir die lakenwellen glatt, die viskosig unsere glieder kühlen. das mürbe reiben kleiner kiesel, wenn salziges nass an das ufer klatscht, schäumt in den ohren. zwei wochen lang. jeden tag. in italien. gerade erst.

20 Mai 2009

neulich

kurzes dösen auf den public chairs der grossen schanze. dämmerlich sonnenlicht durch wolkenverhangenen grauschleier. dazu niesel und ein leichtkühles schauern. nur fünf minuten. sonst viel zu kalt. dachte ich. fünf minuten.

ächzendes erheben aus dem körperlosen raum. eineinhalb stunden später. glieder in weichmetall und kaltblau die nase. jammernd meine jacke enger und mit lungenappell leine gezogen. die traumbeute spärlich, wenngleich satt am grün des öffentlichen rasenplatzes. fünf minuten...